Monatsarchiv: Juli 2009

Obdachlosenschlafplatz

Thematisch passend zum vorletzten Post sei noch auf eine der Sofortmaßnahmen aus der „Operation 030“ (unserer Diplomarbeit) hingewiesen.

Die Sofortmaßnahmen sollen direkt und schonungslos auf verschiedene Gegebenheiten im Berliner Leben aufmerksam machen. Sie sind keine Lösungen für diese Problemfelder (auch nicht als solche konzipiert), sondern eher Fragezeichen im öffentlichen Raum, die grundsätzlich damit spielen, was existiert und was gesehen, was bezeichnet und was geschönt wird.Die Sofortmaßnahmen geben Anstoß, neu über soziale Aufgaben und bisherige Lösungsansätze nachzudenken und bieten (zumindest den gedanklichen) Freiraum, selbst kreativ zu werden.

Maßnahme 04: Obdachlosenschlafplatz

Damit der unbesehene Spaziergänger seine müden Beine nicht aus Versehen auf der Bettstatt eines Obdachlosen ausruht, werden diese Schlafplätze unter freiem Himmel gesondert markiert.

»In das Stadtbild einer prosperierenden glitzernden Metropole, das Touristen und Investoren gleichermaßen anziehen soll, passen Elend und Armut nicht.«

Zitat: Maria da Silveira Lobo, „Wasteland Tours”. In: Regina Bittner (Hrsg.),
Die Stadt als Event – Zur Konstruktion urbaner Erlebnisräume. Frankfurt/Main 2001, S. 46

*SR

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Was war denn hier los?

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Workshop zum Thema "Konzeption eines Ethical Conceptstores" mit Alexander von Keyserlingk (Slowretail) und Stephan Bohle (Futurestrategy)

Letzte Woche war voll. Die Stadt war voll mit Leuten, wir waren voll mit Terminen: Die Modewelt zu Gast in Berlin.
Und wir auf der Suche nach „Green Fashion“ und anderen Inspirationen: von der neuen Green Fashion Messe „TheKey“ im ehemaligen Postamt in Neukölln (hier gab es einen Workshop zum Thema „Konzeption eines Ethical Conceptstores“) zum „Green Showroom“ im Hotel Adlon (die Wahl der Veranstaltungsorte sagt schon Einiges über die Spannbreite der „Grünen Modewelt“), von der „Green Area“ auf der Premium-Messe am Gleisdreieck bis zur „Bread & Butter“ im Flughafen Tempelhof – die keine designierte „Green Area“ hatte. Dafür aber u.a. einen großen Stand von Made-By, einer Organisation, die Modeunternehmen dabei unterstützt, ihre Produktionsketten sozial und umweltfreundlich zu gestalten. Immerhin gab´s hier auch Bioessen – u.a. eine leckere Salat-Bar.

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„The Cocoon – Portable urban shelter for a homeless“ von Hwang Kim

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Cocoon, das tragbares Faltbett aus Pappe – ein Konzept gestaltet mit der Hoffnung, ein Leben ohne Zuhause erträglicher zu machen von Hwang Kim. Das Faltbett ist aus Pappe und damit leicht von Ort zu Ort zu transportieren. Mittels Druckknöpfen ist es einfach zusammen und auseinander faltbar und für einen geringen Preis (5$) zu haben.

via DMY 2009 · International Design Festival Berlin

Hwang Kim

*SR

Shop until you drop

The Story of Stuff by Annie Leonard -> hier geht's zum Film

The Story of Stuff by Annie Leonard -> hier geht's zum Film

Ich weiß, der ist nicht neu, aber das Thema ja eigentlich auch nicht. Also, für alle die, die Annie Leonard und ihren anschaulichen Film über Konsum und Warenproduktion noch nie gesehen haben – SWWSW macht’s möglich (einfach aufs Bild klicken, bitte.)

*SR

Der größte innerstädtische Garten der Welt – in Tempelhof

Die Stadt gehört uns. Zum Thema Rückeroberung des öffentlichen Raumes:

via Nachhaltigkeits-Guerilla.de

*SR

2009 ist das Jahr des Gorillas …

Die UN-Konvention zum Schutz wandernder Tierarten (CMS oder Bonner Konvention) hat auf ihrer 9. Konferenz in Rom das Jahr 2009 zum Jahr des Gorillas ernannt und eine weltweite Kampagne zum Schutz der vom Aussterben bedrohten Menschenaffen gestartet.
Gorilla_Rabattzkarte2Den Verlust einer Art des Gorillas müssen wir leider heute schon bekannt geben: am 30. Juni hat mein Lieblings-Gorilla-Natürlich-Fast-Food in der Friedrichstraße seine Pforten geschlossen – endgültig. Im Lieferwagen wurden noch die letzten Pfandflaschen und mobilen Güter verstaut, dann war der Laden dicht. Und ich stand davor – wie vor den Kopf geschlagen. Zu Hause fiel mir dann noch meine Rabattzkarte in die Hände – zu spät, um sie voll zu machen …

Es mag ganz viele unterschiedliche Gründe für die Insolvenz geben – einige sind auf dem Blog Gorillaretten schon diskutiert worden. Trotz allem war Gorilla Natürlich FastFood eine echte ökologische und vor allen Dingen leckere Alternative im Dschungel der Großstadt. Und ein Stück Pioniergeschichte, die hoffentlich noch nicht zu Ende geschrieben ist.

Wir mittrauern will – den Abschiedsbrief gibt es bei Gorillaretten.

P.S. In der Friedrichstraße 103 gibt es seit dem 19.06. ein neues Bio-Restaurant: Supergood. Da es von einem Millionär eröffnet wurde, ist ihm vielleicht ausreichend Kapital für den längerer Atem gegönnt …

*NB

Urban Camping

Urban Camping

Urban Camping

Rückeroberung des öffentlichen Raumes durch Urban Camouflage. Jawoll.

via likecool.com + Steph + Martin

*SR