Tagesarchiv: 09/21/2009

Nachhaltiges Gestalten – Druck und Papier (14)

FSC-zertifiziertes Papier

Für Papier gibt es inzwischen unterschiedliche FSC-Siegel: FSC 100%, FSC Mixed Sources und FSC-Recycling.  Aber was bedeuten diese Siegel eigentlich?

Das FSC-Label unterteilt sich in drei Kategorien: FSC Pure, FSC Mixed Sources und FSC Recycling.  © 1996 Forest Stewardship Council A.C.

Das FSC-Label unterteilt sich in drei Kategorien: FSC Pure, FSC Mixed Sources und FSC Recycling. © 1996 Forest Stewardship Council A.C.

Im April diesen Jahres gab es eine Veranstaltung in der Beuth-Hochschule für Technik Berlin zum Thema „Nachhaltigkeit in der Druckproduktion“. Neben Vertretern unterschiedlicher Druckereien und der Papierindustrie, von Climate Partner, Designern und der Hochschule war auch ein Vertreter eines FSC-Zertifizierers (GFA) vor Ort.

Er klärte uns im Nachgang des Vortrags darüber auf, wie die FSC-Zertifizierung bzw. Labelung von Papierprodukten eigentlich funktioniert – nämlich nach dem Input-Output-Verfahren, das man vom Strommarkt kennt:

Eine Papierfabrik kann entweder nur FSC-zertifizierten Zellstoff einkaufen. Dann können die dort erzeugten Papiere mit dem Label „FSC 100 % – from well managed forests“ versehen werden. Produkte mit diesem Label müssen aus 100% FSC-zertifizierter Primärfaser bestehen. Das zertifizierte Rohmaterial muss getrennt von nicht zertifiziertem Material gelagert werden.

Viel häufiger ist aber inzwischen das Label „FSC Mixed Sources“. Hinter der Kennzeichnung mit dem FSC Mix -Label können zwei Optionen der sog. Materialflusskontrolle stehen (s. Fachartikel zum neuen FSC-Logo): Zum einen die FSC-Mengenbilanzierung:
Kauft eine Zellstofffabrik 20% FSC-Material für eine bestimmte Produktgruppe ein, kann sie entsprechend 20% der Produktgruppe als FSC-Mixed Sources labeln, 80 % dürfen nicht gelabelt werden (Input = Output). Es besteht ein direkter Mengenbezug. Das heißt aber auch, dass der Zellstoff für das Papier, das der Kunde in den Händen hält, gar nicht unbedingt aus FSC-zertifiziertem Holz stammt – ähnlich wie beim Strom, der aus der Steckdose kommt: Auch hier erhöht sich mit jedem neuen Ökostromkunden der Anteil regenerativer Energien am erzeugten Gesamtvolumen – allerdings kommt aus der Steckdose eines Ökostromkunden nicht 100% Ökostrom*.
Voraussetzung für die FSC-Mengenbilanzierung: Erst ab einem FSC-Materialeingang von 10% in einer Produktgruppe kann überhaupt gekennzeichnet werden. Weiterlesen

Werbung