Ausstellung »schœn & besser« von S.W.W.S.W. zum DMY 2011 – Interview *Vol.1

Auch dieses Jahr präsentiert S.W.W.S.W. zum DMY wieder außergewöhnlich geschmackvolles Design aus Berlin und Deutschland – gefertigt in Kooperation mit Werkstätten für behinderte Menschen. Wie das aussieht und was das heißt für Designer und Werkstätten zeigt die Ausstellung »schœn & besser« – Nachhaltiges Design am Moritzplatz.

Im Rahmen der Ausstellung stellen wir hier in diesem formidablen Blog bis zur Vernissage die ausgestellten Projekte und Designer vor. Dazu haben wir den Ausstellern vorab ein paar knifflige Fragen gestellt. Vier Interviews sind’s ingesamt und wir starten mit dem Interview *Vol.1 und befragen:

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side by side

side by side steht für die enge Zusammenarbeit zwischen Designern und behinderten Menschen. „Design mit sozialem Charakter“ unter diesem Motto vertreibt das Label seit 2002 hochwertige Designprodukte. Die Kollektion von side by side umfasst bereits fast 50 Produkte: Vom Stövchen aus kunstvoll arrangierten Stäbchen bis zum Windlicht aus Weinflaschen, vom wiederbeschreibbaren Serviettenring über Hocker mit Socken bis hin zum Wäscheständer aus Massivholz.

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+ Seit wann gibt es das Projekt und was ist die Ursprungsidee?
Das Projekt side by side wurde 2002 von der Produktdesignerin Sabine Meyer konzipiert und mit den Caritas Wendelstein Werkstätten auf den Markt gebracht. Das Projekt will den Mitleidsbonus überwinden, der oftmals Produkten von behinderten Menschen anhaftet. Anspruchsvoll gestaltete Produkte sollen neue Käuferschichten gewinnen und der breiten Öffentlichkeit zeigen, welche Leistungen in Werkstätten erbracht werden. Nicht nur für die Designer, sondern auch für die Werkstätten war das ein ungewöhnlicher Schritt. Die Produktlinie side by side definierte von vornherein Marke, Funktionalität und Zielgruppe.

+ Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit sozialen Einrichtungen?
side by side ist lediglich der Markenname, Träger von side by side ist der Caritasverband der Erzdiözese München und Freising.  Als Caritas-Projekt ist side by side gemeinnützig; wird ein Überschuss erwirtschaftet, kommt er den behinderten Mitarbeitern zugute.

+ Was ist dabei die größte Herausforderung?
Unser wirtschaftliches Denken mit der Struktur einer Werkstatt für behinderte Menschen zu vereinbaren.

+ Und die größte Bereicherung in der Zusammenarbeit für Euch selbst?
Da wir ja direkt in der Werkstatt arbeiten, haben wir sehr engen Kontakt zu den Beschäftigten. Dieser Kontakt ist wirklich eine sehr große Bereicherung, viele Dinge die „wir“ als Problem sehen relativieren sich da ganz schnell. Es gibt keinen Tag, an dem ich nicht gerne arbeiten gehe, das ist meine größte Bereicherung.

+ Beschreibt ein Erlebnis, das die Zusammenarbeit am besten illustriert.
Es ist immer wieder schön zu sehen, wie sehr sich die Leute hier mit side by side identifizieren und stolz sind auf das was sie leisten. Für unseren Versandprofi Rudi gibt es bzw. nicht größeres als Paletten nach Japan oder Amerika zu senden. Wenn wir auf der Messe in Frankfurt sind schreibt er auch immer eine SMS um zu fragen, wie es läuft.

+ Wie kam es zu der Zusammenarbeit von Side by Side mit Designern?
Sabine Meyer war damals bei einer Firma tätig, die Teile ihrer Designkollektion in Werkstätten für behinderte Menschen fertigen liess, dies wurde dem Kunden gegenüber aber nicht kommuniziert. Da das Image von Werkstätten zum Thema Produktdesign ja nicht immer positiv ist, war die Idee zu zeigen, welche Leistung tatsächlich in einer Werkstatt erbracht werden kann. Der Kunde soll die Produkte kaufen, weil sie schön sind, und nicht aus Mitleid, weil sie aus einer Werkstatt für behinderte Menschen sind.
Wir erweitern unsere Kollektion jedes Jahr um 4-8 Produkte und sind dadurch immer auf gute Ideen von Designern angewiesen. Die Ideen bekommen wir per Email, Post oder die Designer besuchen uns auf einer unserer Messen.

Unsere Fragen beantwortete Sabine Schumacher. Vielen Dank!

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Zur Vernissage plaudern die Macher- und Designerinnen von Lou y Lou, Rafinesse & Tristesse, Side by Side und wir von S.W.W.S.W. aus dem Nähkästchen – Sektchen, Häppchen, Netzwerken inklusive.

WANN? Am Mittwoch, den 01. Juni 2011, um 19.00 Uhr
WO? Bei schœner.wærs.wenns.schœner.wær, Moritzplatz / Oranienstr. 58 a, 10969 Berlin
ANMELDUNGEN unter wieschoen{at}schoener-waers.de sind willkommen
MEHR INFOS: http://www.schoener-waers.de // blog. schoener-waers.de
ZEITRAUM: 01.06. – 18.06.2011, Sonntags und Himmelfahrt geschlossen.

* NB, SR, MG

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5 Antworten zu “Ausstellung »schœn & besser« von S.W.W.S.W. zum DMY 2011 – Interview *Vol.1

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  3. Pingback: So war dit gewesen – ‘schœn & besser’ | schœner.wærs.wenns.schœner.wær

  4. Pingback: Wäsche von Mama bei S.W.W.S.W. | schœner.wærs.wenns.schœner.wær

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