Kommen wir nun zum zweiten Teil unserer heiteren und informativen Interview-Reihe anlässlich unserer geplanten Ausstellung »schœn & besser« im Rahmen des DMY 2011.
Heute befragen wir:
:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
LOUYLOU
LOUyLOU entwickelt und produziert pädagogisch sinnvolle Kindersachen mit einem hohen ästhetischen und qualitativen Anspruch. Bei LOUyLOU gibt es nicht nur Seltenheiten, sondern auch Dinge, die einen etwas anderen Erziehungsstil erlauben und gleichzeitig die Freude an schönem Design ermöglichen. Alles begann mit den Reitpferden, Stofftiere zum Liebhaben und Toben. Mittlerweile machen auch Reithühner das Spielzimmer unsicher. Robust und qualitativ hochwertig mit unverkennbarem Stoffdesign, eine Auswahl von Ökotex-Stoffen in einer Mischung aus Retro-Design und moderner Farbfreude.
+ Seit wann gibt es das Projekt und was ist die Ursprungsidee?
LOUyLOU bzw. die Reitpferde gibt es seit 2008. Damit fing alles an.
+ Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit sozialen Einrichtungen?
Von Anfang an arbeiten wir mit sozialen Werkstätten zusammen, die erste war das Kibbuz in Israel. Schnell war klar, dass wir auch alles weitere in sozialer Fertigung produzieren lassen möchten. Unser Ausgangspunkt war der pädagogische Gedanke, einen Mehrwert für alle schaffen zu wollen. Je nach Produkttyp arbeiten wir mit verschiedenen Werkstätten zusammen. Die meisten sind sehr flexibel und haben hoch-professionelle Leitungen und sehr eindeutige Qualitätsansprüche. Gleichzeitig ist es möglich, auch in geringen Stückzahlen zu fairen Preisen zu produzieren.
+ Was ist dabei die größte Herausforderung?
Die Herausforderung in der Zusammenarbeit liegt darin, nicht rein wirtschaftlich planen zu können: Zeitabläufe und Produktionszahlen müssen den Kapazitäten der Teilnehmer angepasst werden. Es braucht einfach Zeit bis sich Prozesse eingespielt haben.
+ Und die größte Bereicherung in der Zusammenarbeit für Euch selbst?
Die größte Bereicherung ist der Trialog zwischen Produkt, Produzent und uns, den Auftraggebern. Zudem macht es große Freude zu hören, dass unsere Spielsachen Farbe in die Werkstätten bringen und die Produzierenden viel Spaß an der Arbeit haben. Sehr genießen wir auch den direkten Kontakt zu den Menschen, die unsere Produkte dann herstellen. Die ganze Produktion ist etwas entschleunigt, und das finden wir gut. Nicht ganz übertrieben lässt sich am Ende sagen, dass den in sozialen Werkstätten hergestellten Produkten eine Seele eingehaucht wird, die man ihnen einfach anmerkt.
+ Beschreibt ein Erlebnis, das die Zusammenarbeit am besten illustriert.
Eine Anekdote sind die immer wieder gelieferten ‚Überraschungs-Designs‘ der Pferde. Die Produzierenden gehen sehr kreativ mit ihren Aufgaben um.
Unsere Fragen beantworteten Nina Rosar und Susanne Moller. Vielen Dank!
:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
Auch in diesem Jahr präsentiert S.W.W.S.W. zum DMY wieder außergewöhnlich geschmackvolles Design aus Berlin und Deutschland – gefertigt in Kooperation mit Werkstätten für behinderte Menschen. Wie das aussieht und was das heißt für Designer und Werkstätten zeigt die Ausstellung »schœn & besser« – Nachhaltiges Design am Moritzplatz.
Zur Vernissage plaudern die Macher- und Designerinnen von Lou y Lou, Rafinesse & Tristesse, Side by Side und wir von S.W.W.S.W. aus dem Nähkästchen – Sektchen, Häppchen, Netzwerken inklusive.
WANN? Am Mittwoch, den 01. Juni 2011, um 19.00 Uhr
WO? Bei schœner.wærs.wenns.schœner.wær, Moritzplatz / Oranienstr. 58 a, 10969 Berlin
ANMELDUNGEN unter wieschoen{at}schoener-waers.de sind willkommen
MEHR INFOS: http://www.schoener-waers.de // blog. schoener-waers.de
ZEITRAUM: 01.06. – 18.06.2011, Sonntags und Himmelfahrt geschlossen.
* NB, SR, MG
Pingback: Kampagne & Ausstellung – DMY 2011 | superspezial design