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Atomausstieg selber machen!

Denn nach der Katastrophe ist vor der Katastrophe. Aus aktuellem Anlass sei heute nochmal darauf verwiesen, dass der Bezug von (ehrlichem) Ökostrom ein großer Schritt in Richtung Atomausstieg ist, und das ganz einfach! Wie das geht, und welchen Anbietern man vertrauen darf, findet man bei Atomausstieg selber machen.
Wer darüber hinaus aktiv werden will, dem sei die Unterschriftenaktion von Campact ans Herz gelegt, sowie alle Mahnwachen für den Atomausstieg, zu finden auf .ausgestrahlt. (Vielerorts heute, Montag, um 18.00 Uhr).

*NB

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SWWSW – atomstromfreie Zone!

SWWSW ist dabei!

SWWSW ist dabei!

Nach der Bio-Renovierung unseres Ladenateliers ist nun auch die Umwandlung in eine atomstromfreie Zone vollzogen. War ganz einfach und hat gar nicht weh getan.  Atomausstieg zum Selbermachen für alle, die bisher nicht dazu gekommen sind -> hier das Tutorial.

DUMMY24_lores_preview_lower-1Die aktuelle Dummy beschäftigt sich auch mit dem Thema und wie immer sehr kreativ und unerwartet – einige Beispielthemen der Ausgabe:

Atomkraft ist auch ökonomisch Selbstmord“ – Gespräch mit einem, der es wissen muss / Was zu demonstrieren war – Diese Menschen zeigen Haltung: Eine Fashionstrecke aus Gorleben / Verdammt lang hin – Wie schafft man es, den Menschen in 100.000 Jahren Hinweise auf unseren Atommüll zu geben? / Die Asche meiner Mutter – Keiji Nakazawa hat Hiroshima überlebt und seine Erlebnisse in Mangas verarbeitet / Die weissen Sümpfe von Wittmar – Im Endlager Asse lagert der Atommüll einer euphorischen Zeit. Drinlassen ist schlimm, rausholen womöglich noch schlimmer. / …

Aber lest selbst.

*SRkopf_sonne

Nachhaltiges Gestalten – Druck und Papier (13)

Was macht eigentlich der FSC?

Das FSC-Logo kennzeichnet Produkte, die aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen.

Das FSC-Logo kennzeichnet Produkte, die aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen.

FSC ist die Abkürzung für „Forest Stewardship Council“, und auf der deutschen Seite des FSC ist zu lesen:

Der FSC ist eine gemeinnützige und unabhängige Organisation zur Förderung verantwortungsvoller Waldwirtschaft. Umweltorganisationen, Waldbesitzer, Gewerkschaften und Unternehmen der Holzwirtschaft unterstützen den FSC.

Der FSC wurde 1993 gegründet und hat über 500 stimmberechtigte Mitglieder, die genaue Historie kann auf der internationalen Seite nachgelesen werden. Das System fusst auf drei Kammern, die dafür sorgen, dass neben den Umweltaspekten auch die Sozialverträglichkeit und die wirtschaftliche Tragfähigkeit Grundlage der Zertifizierung sind. Die deutsche Arbeitsgruppe exisitiert seit 1997: Ihr Ziel war und ist es, Standards für eine gute Waldbewirtschaftung in Deutschland zu etablieren und zu überprüfen. Greenpeace schreibt:

Die deutschen Standards einzuhalten, das heißt beispielsweise, Kahlschläge grundsätzlich zu unterlassen, keine Biozide einzusetzen und abgestorbene Bäume im Wald zu belassen. Die Arbeitsbedingungen müssen sozial verträglich gestaltet werden. Das Personal wird möglichst ganzjährig beschäftigt und kann an regelmäßigen Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen. Die Bewirtschaftung des Waldes soll effizienter gestaltet werden, die Qualität des erzeugten Holzes soll gesteigert werden.

Gute WaldbewirtschaftungDie Kriterien, was eine „gute Waldbewirtschaftung“ ist, sind je nach Land und Forstwirtschaft unterschiedlich – deshalb unterstützt die internationale Organisation nationale Arbeitsgruppen, damit vor Ort sinnvolle Richtlinien erarbeitet werden, die wiederum von der internationalen Organisation anerkannt werden müssen.

Eine höhere Bedeutung als im deutschen Kontext kommt dem FSC in Ländern zu, in denen illegaler Einschlag und Raubbau an der Tagesordnung sind. Hier sorgt der FSC mit jedem Stück zertifiziertem Wald dafür, dass Waldflächen vor illegalem Einschlag geschützt werden.

Kritisiert wird der FSC (innerhalb und außerhalb der Organisation) dafür, dass auch Plantagen (z.B. Eukalyptus) FSC-zertifiziert werden – die massiven ökologischen und sozialen Probleme, die mit dem großflächigen Anbau von Monokulturen einhergehen, dabei aber meistens unberücksichtigt bleiben. Mehr zur Kritik am FSC kann man u.a. bei Greenpeace nachlesen (Mitglied in der FSC-Umweltkammer).

Wichtig ist zu wissen, dass der FSC (im Gegensatz z.B. zum Blauen Engel) wirklich nur den Ursprung des Rohstoffes kontrolliert und zertifiziert, nicht die Art der Weiterverarbeitung (z.B. Chemikalieneinsatz bei der Papierherstellung). Weiterlesen

Nachhaltiges Gestalten – Druck und Papier (10)

above_magazin_01Im Juni erschien die erste Ausgabe des englischen „Above-Magazins“ mit dem Titel „Head Above Water“. In ihrem Mission-Statement schreiben die Herausgeber: „It is our firm belief that photography, the plastic arts, fashion, architecture and design can be instrumental in raising awareness about the need to preserve nature and we aim to share our opinionated, yet aesthetic vision, with our readers.“ (Ich habe probiert, den Satz galant ins Deutsche zu übersetzen, habe es dann lieber gelassen…) Das Magazin steckt voller interessanter Artikel über nachhaltige Architektur, nachhaltiges Design und Menschen, die die Welt verändern. Schon allein die Anzeigen von Act Responsible sind sehenswert.

Toll fand ich, dass im Impressum auch auf den Druck und die Entscheidung für das Papier eingegangen wurde. Aber was stand da?
„The process of bleaching recycled paper to create a brilliant white causes more damage to the environment than producing paper from sustainably sourced pulp.“ Übersetzt: Der Bleichvorgang, um aus Altpapier ein Papier mit brilliantem Weissegrad zu erzeugen, schadet der Umwelt mehr, als Papier aus nachhaltig bewirtschafteten Resourcen zu produzieren.“ Verwendet wurde Ardent Offset, ein FSC-zertifiziertes Papier mit dem FSC-Label „Mixed Sources“ (mehr dazu ganz bald).

Tja, und da war er wieder, der Knack- und Ausgangspunkt unserer Recherche: Wie verhält es sich mit den Chemikalien, die für die Erzeugung von Recyclingpapier und für Frischfaserpapier benutzt werden? Trifft diese Aussage zu? Weiterlesen

Taschentücher und Urwälder

Was haben Einweg-Taschentücher & Klopapier mit Urwäldern zu tun?

taschentuchLetzte Woche teilte der Glocalist mit, dass der Hersteller von Marken wie Kleenex und Hakle Kimberley-Clark zukünftig darauf verzichtet, Zellstoff aus kanadischen Urwäldern für seine Wegwerfprodukte zu nehmen. Greenpeace (nein, ich bekomme keine Werbeprämie…) hat es mal wieder geschafft, dass nach jahrelangen Kampagnen ein Unternehmen seine Verantwortung gegenüber Mensch und Umwelt wahr nimmt, um nicht größere Imageschäden davon zu tragen.

Mmhhh. Ehrlich gesagt kaufe ich noch gar nicht so lange Recycling-Toilettenpapier und -Taschentücher.
Wenn ich mir aber vorstelle, dass allein in Kanada jährlich rund 700.000 Hektar Urwald für Zellulose abgeholzt werden, nur damit wir uns die Nase putzen können, finde ich die alten Stofftaschentücher, die ich noch aus meiner Kindheit habe, gar nicht mehr so old fashioned – sondern eher ganz weit vorne… (s. auch bewusst-einkaufen.de)
Für den Popo würde ich die allerdings nicht empfehlen, ganz weit vorne ist man da eher mit dem hier vorgestellten Satino.

*NB

Nachhaltiges Gestalten – Druck und Papier (09)

Mogelpackungen: Was heißt eigentlich „Chlorfrei gebleicht“?

chlorfrei_gebleichtNeulich flatterte mir wieder ein Umschlag ins Haus mit nebenstehendem Logo – Anlass für mich, dem Thema „Chlorfrei gebleicht“ den nächsten Beitrag zu widmen. Was genau heißt „Chlorfrei gebleicht“?

Bei der Herstellung von Frischzell- und Altpapier findet der Vorgang der Bleiche statt, um einen bestimmten Weißegrad des Papiers zu erreichen und der Vergilbung des Papiers vorzubeugen. Bei Frischzellfaserpapier werden die vorhanden Farbstoffe und der Holzstoff Lignin oxidativ (durch chemische Reaktion) abgebaut, bei Altpapier wird die Druckfarbe mittels De-Inking-Chemie ausgewaschen und die restlichen Farbpartikel mittels Bleiche entfernt.

In den 80er Jahren wurde der größte Teil des Zellstoffs mit Chlor gebleicht. Chlor reagiert mit Zellstoffbestandteilen zu giftigen und langlebigen organischen Chlorverbindungen, die sich in der Nahrungskette anreichern können. 1985 startete Greenpeace eine „Chlorfrei“-Kampagne, um auf die Umweltverschmutzung von Flüssen und Meeren durch die Chlorbleiche der Papierindustrie aufmerksam zu machen. Die Bleiche mittels Sauerstoff wurde gefordert. Über 20 Jahre später ist „Chlorfrei gebleichtes“ Papier Standard – ein Erfolg für Greenpeace und den Umweltschutz?

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Nachhaltiges Gestalten – Druck und Papier (07)

Die Antwort von Greenpeace: Recycling-Papier ist die erste Wahl!

Der blaue Engel kennzeichnet Produkte, die aus ökologischer Sicht die beste Wahl sind und dient deshalb Verbrauchern als Entscheidungshilfe.

Der blaue Engel kennzeichnet Produkte, die aus ökologischer Sicht die beste Wahl sind und dient deshalb Verbrauchern als Entscheidungshilfe.

Im letzten Beitrag in dieser Serie hatten wir Greenpeace um eine Entscheidungshilfe in bezug auf Recycling- vs. FSC-zertifiziertem Papier gebeten. Die klare Antwort lautete: „RC-Papier ist die erste Wahl!“ Und zwar deshalb, weil es oberste Priorität sein muss, die Nachfrage nach Frischfaserpapier und die damit verbundene Rodung von Urwäldern einzudämmen. Die Nachfrage nach Papier kann durch FSC-zertifizierte Papiere gar nicht gedeckt werden. Aber lest selbst:

Die Urwälder unseres Planeten sind auf dem ungeordneten Rückzug. Machen wir uns die herausragende Bedeutung der Heimat für unzählige Tier- und Pflanzenarten klar, ist es von größter Bedeutung, zunächst den Frischfaser-Papierkonsum zu reduzieren. Dies gelingt am besten, indem der Rohstoff wiederverwertet wird. Deutschland ist im Vergleich zu anderen Ländern wirklich gut in der Wiederverwertung von Papier, aber rund 65% Wiedereinsatzquote sind uns nicht genug. Besonders im Bereich Kopier-/Büropapiere, Hygienepapiere und Druckpapiere (vor allem Magazine) sieht Greenpeace noch großen Verbesserungsbedarf.

Daher sollten wir alle die Nachfrage nach RC-Papieren weiter erhöhen und die Anbieter so zwingen, den Anteil zu erhöhen, bis wir an die Kreislaufgrenzen stoßen. Erst dann stellt sich die Frage, woher das
zusätzlich benötigte Frischfaserpapier stammen sollte. FSC-Papier ist dann der Garant für eine nachhaltige Holzwirtschaft, also für die Berücksichtigung ökologischer und sozialer Aspekte.

Selbst, wenn wir nur die Ökobilanzen in der Herstellung miteinander vergleichen und dabei den kaum bilanzierbaren tatsächlichen Verlust der Urwälder ignorieren, schneidet RC-Papier besser ab als Frischfaserpapier, auch wenn diese Tatsache von der Papierindustrie immer wieder gern bezweifelt wird. So kommt auch z. B. das Umweltbundesamt zu diesem Schluss. Desweiteren gilt, dass weniger weißes RC-Papier eine bessere Öko-Bilanz hat als weißes Papier.

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Nachhaltiges Gestalten – Druck und Papier (06)

Unsere Anfrage an Greenpeace: Was ist von der Ökobilanz besser – Recyclingpapier oder FSC-zertifiziertes Papier?

Greenpeace_LogoWie angekündigt, möchten wir hier unseren Mailverkehr mit Greenpeace wieder geben, um erstens zu illustrieren, wie viele Themenfelder die Auseinandersetzung mit Druck und Papier anschneidet, und zweitens zu zeigen, wie schwierig und zeitaufwendig es ist, Antworten zu erhalten.
Auch bei Greenpeace hat es allein einen Monat gedauert, bis ich eine Rückmeldung erhalten habe (mehrmaliges Hinterhertelefonieren eingeschlossen), da sie für diesen Bereich eigentlich keinen Ansprechpartner mehr im Haus haben. Hier also unsere Anfrage:SWWSW_Siegel

Liebes Greenpeace-Team,

bei unserer Recherche (zur Produktion umweltverträglicher Papeterieprodukte) sind wir auf zwei – aus unserer Sicht – Knackpunkte gestoßen: 1. Es gibt Befürworter von Recyclingpapier einerseits und Befürworter von FSC-Papier andererseits und: 2. Die Ökobilanz der in Druckereien verwendeten Druckfarben, selbst wenn sie nicht mineralölbasiert sind, ist meistens „nebulös“.
Vielleicht können Sie uns ein paar Fragen beantworten? Das wäre toll und hilfreich!

Greenpeace nehmen wir als eindeutigen Befürworter von Recyclingpapieren wahr. Neben der schon bedeutenden Energie-, Wasser- und CO2-Ersparnis bei der Herstellung von Altpapier bleibt für uns jedoch immer wieder die Frage offen, wie es mit der chemischen Behandlung von Altpapier aussieht. Ein Druckermeister (Befürworter von FSC-Papieren) hat uns seinerseits eher von Recyclingpapier abgeraten und stattdessen FSC-zertifiziertes Papier empfohlen, da hier der Prozess der Bleichung der Sekundärfaser flach fällt und weniger Chemikalien anfallen. Darüber hinaus meinte er, dass die Problematik bestünde, je häufiger Sekundärfaser wieder in den Kreislauf eingespeist würde, desto mehr Leim- und Zusatzstoffe müssten dem Papier beigemischt werden = mehr Chemie im Papier. Wir sind (noch) keine Experten und finden es schwierig, auf solche Argumente zu antworten.

Deshalb unsere erste Frage: Ist mehr (und evtl. schädlichere) Deinking-Chemie notwendig, um die Druckfarbe aus Altpapier auszuwaschen, oder sind die Aufschluss-Chemikalien, die zur Gewinnung der Fasern für Frischzellpapiere benötigt werden, genauso/ähnlich schädlich?
Diese Frage wurde mir weder im „HINTERGRUNDPAPIER:  ÖKOBILANZEN FÜR GRAPHISCHE PAPIERE“ des Umweltbundesamtes, noch in der Studie „Ökologischer Vergleich von Büropapieren in Abhängigkeit vom Faserrohstoff“ des IFEU genau beantwortet, weil beide Studien nicht auf FSC-zertifizierte Papiere eingehen. […] Aber vielleicht ist die Ökobilanz der FSC-Papiere eben nur hinsichtlich der ökologischen Waldwirtschaft, aber nicht hinsichtlich des Energie-, Wasser- und CO2-Verbrauchs besser…?

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Boomerang von Greenpeace

“In France we don’t pollute. We use nuclear energy.”

“In France we don’t pollute. We use nuclear energy.”

Greenpeace startete vor einiger Zeit in Frankreich eine Kampagne mit bedruckten Boomerangs. Sie sollte den französischen Konsument daran erinnern, daß die Umweltthemen, die er naiv zu vermeiden sucht, ihn unweigerlich wieder einholen werden. Warnhinweise zu den langfristigen Auswirkungen der Kernenergie, dem unverantwortlichen Einsatz von Wasser und der generellen Umwelt-Apathie waren Inhalt der Boomerang-Botschaften.

via theinspirationroom.com + Steph

*SR

Danke, Greenpeace!

Copyright: © Bert Bostelmann / Greenpeace
Copyright: © Bert Bostelmann / Greenpeace

Auch auf die Gefahr hin, dass die meisten Leser von der heutigen Greenpeace-Aktion schon über andere Kanäle gehört haben:
Kletterspezialisten von Greenpeace haben heute morgen an der Fassade der Deutschen Bank ein Plakat mit der Aufschrift „Wäre die Welt eine Bank, hättet ihr sie längst gerettet“ entrollt. Damit protestiert die Umweltschutzorganisation für eine stärkeres finanzielles Engagement der Bundesregierung in Sachen Klimaschutz (und gegen die Lösung der Bankenkrise zu lasten der Klimakrise).

via: Greenpeace.de

*NB