
Als Freunde des Grundeinkommens und der Visualisierung von Statistiken, möchten wir heute ausnahmsweise einmal ein Beispiel einer nicht-visuellen Aufbereitung von Zahlen präsentieren, die uns just in Form des Modulor-Newsletters in die Inbox geflattert kam.
Zahlenspiele
von Axel Roedel
Haben Sie sich mal ausgerechnet wieviele Menschen Herr Ackermann von seinem Salär (9,55 Mio € für 2009) anstellen könnte? Es sind 212 Menschen, die 45.000,- € brutto pro Jahr (etwas mehr als der bundesdeutsche Durchschnitt der Arbeitnehmer) verdienten, das wäre doch schon ein ganz ansehnliches Unternehmen. Das ist natürlich ein reines Zahlenspiel, aber mich interessiert an Zahlen immer das Herunterbrechen auf eine fassbare Dimension. War es das jährliche Durchschnittsgehalt von 1.111.111 Arbeitnehmern wert, die Hypo Real Estate (HRE) zu retten? Über 1,1 Millionen Menschen hätten für die Liquiditätsgarantie des Bundes ein Jahresgehalt von 45.000,- € bekommen können. Das heißt, da wäre eine ganze Großstadt finanziert worden, und irgendetwas hätten die bestimmt in diesem Jahr gemacht. Und zu einer Million bezahlter Menschen gesellen sich sicherlich ein paar Hunderttausend, die den anderen ein paar Brötchen oder einen Haarschnitt verkaufen wollen: Hier hat man also beispielsweise die Möglichkeit ausgelassen, ein Pilotprojekt zum Thema Grundeinkommen zu finanzieren und dafür unter verantwortungslosen Finanz-Hasardeuren das Sprungtuch aufgespannt. Natürlich kann keiner den Schaden beziffern (zumindest hat das keiner öffentlich getan), der entstanden wäre, wenn man die HRE hätte pleite gehen lassen, aber es wäre doch möglich, dass das billiger geworden wäre. Wir halten fest: Geld ist offensichtlich da oder wird bei Bedarf aufgetan, und die Verteilung des Geldes ist Politik. Die wird nicht immer im Sinne der Wähler gemacht, sondern im Sinne der Mächtigen: Viva la Revolución!
(Foto entliehen von forum-systemfrage)
*SR
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